Beim Tanzsport wird Tanzen als Sportart ausgeübt. Wettkampfmäßigen Tanzsport nennt man auch Turniertanz.
Als Tanzsport betrieben werden unter anderem die lateinamerikanischen Tänze, die Standardtänze, Rock ’n’ Roll und Boogie-Woogie sowie Orientalischer Tanz, Cheerleading, Hip-Hop, Gardetanz und Jazz und Modern Dance. Welche Tänze sportlich ausgeübt werden, unterscheidet sich von Land zu Land. Die ersten drei genannten sind auch bei den World Games vertreten.
Auf Tanzturnieren treten Einzeltänzer, Tanzpaare oder Tanzformationen gegeneinander an. Wertungsrichter beurteilen die Darbietungen unter verschiedenen Gesichtspunkten und vergeben Punkte oder Platzierungsempfehlungen, anhand derer Sieger und Ranglisten ermittelt werden. Ablauf und Form der Turniere können sehr unterschiedlich ausfallen.
Tanzturniere
Tanzsport ist sowohl im Breiten- wie auch im Turnier- und Leistungssport beliebt. Dabei ist der Übergang vom Hobbytänzer über den ambitionierten Breitensportler bis hin zum Einsteiger in die Turnierszene im Idealfall fließend. Turniere gibt es sowohl für den Breiten- wie auch für den Leistungssportbereich. Dabei treten einzelne Tänzer, Paare, Formationen oder Mannschaften einzelner Paare an. Sie präsentieren den Turnierregeln folgend entweder eine einstudierte Choreografie oder interpretieren ein gespieltes Musikstück frei.
In Turnieren des Deutschen Tanzsportverbandes (DTV) treten Paare, eingeteilt nach Alter und Leistungsstand, in Wettbewerben gegeneinander an. Während der Vor- und Zwischenrunden werden sie in ihrer Leistung von einer ungeraden Anzahl von Wertungsrichtern in verdeckter Wertung vergleichend beurteilt. Aufgrund dieser punktuellen Bewertung entscheidet sich, ob ein Paar in die nächste Runde kommt oder nicht. An der nächsten Runde, je nach Anzahl der Paare bis zu fünf Runden pro Turnier, nimmt mindestens die Hälfte der Paare der vorherigen Runde teil. Bis zu sieben Paare schaffen es in die Endrunde und können damit eine begehrte Platzierung erringen, von denen zwischen fünf und zehn zum Aufstieg in die nächsthöhere Klasse notwendig sind. Für jedes Paar, welches in der Gesamtwertung auf einem niedrigeren Platz liegt, erhält das Paar einen Punkt, maximal jedoch 20 Punkte pro Turnier. Eine bestimmte Anzahl von Punkten sind ebenfalls zum Aufstieg in die nächsthöhere Klasse notwendig. Platzierungen und Punkte werden im Startbuch eines Paares verzeichnet.
Außer vom oben genannten DTV werden in Deutschland Tanzturniere auch vom 1993 gegründeten Deutschen Amateur Turnieramt (DAT) veranstaltet. Trotz der leicht irreführenden Bezeichnung „Amt“ ist das DAT keinesfalls eine offiziell anerkannte Sportorganisation im Deutschen Olympischen Sportbund. Aufgrund der Einbindung in den Berufsverband Deutscher Tanzlehrer ist eine kommerzielle Prägung nicht von der Hand zu weisen. Die Turniere des DAT richten sich, laut eigener Angabe, besonders an Tänzer, die weniger leistungsorientiert tanzen wollen. Sie unterscheiden nur zwischen Hobby- und Sporttänzern, ohne sie permanent in Leistungsklassen einzuteilen. Erst auf einem Turnier werden durch sogenannte Sichtungsrunden die an diesem Tag durch die teilnehmenden Paare resultierenden Leistungsklassen gebildet und dann ausgetanzt. Im Gegensatz zum DTV-System muss sich jedes Paar bei jedem Turnier neu für eine Klasse qualifizieren.
Startgruppen
Startgruppen sind Einteilungen nach Alter. Im Bereich des DTV gibt es folgende Startgruppen:
- Kindergruppen
- Kinder I (Höchstalter des älteren Partners 9 Jahre)
- Kinder II (Höchstalter des älteren Partner 11 Jahre)
Zur Zeit werden bis auf Weiteres werden die Startgruppen Kin I und Kin II zu einer gemeinsamen zusammengefasst.
- Juniorengruppen
- Junioren I (Höchstalter des älteren Partners 13 Jahre)
- Junioren II (Höchstalter des älteren Partners 15 Jahre)
- Jugendgruppen
- Jugend (Höchstalter des älteren Partners 18 Jahre)
- Hauptgruppen
- Hauptgruppe (Mindestalter des älteren Partners 19 Jahre)
- Hauptgruppe II (Mindestalter eines Partners 28 Jahre)
- Seniorengruppen (Standard)
- Senioren I (Mindestalter beider Partner 35 Jahre)
- Senioren II (Mindestalter beider Partner 45 Jahre)
- Senioren III (Mindestalter des älteren Partners 55 Jahre, Mindestalter des jüngeren Partners 45 Jahre)
- Senioren IV (Mindestalter des ältern Partners 66 Jahre, Mindestalter des jüngeren Partners 56 Jahre)
- Seniorengruppen (Latein)
- Senioren Latein (Mindestalter beider Partner 35 Jahre)
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